Ziel: Reintegration
in den Alltag und Beruf

Aus dem einstigen Großkrankenhaus Uchtspringeist in den zurückliegenden drei Jahrzehntenein modernes Zentrum der öffentlichen Gesundheits- und Sozialwirtschaft mit unterschiedlichsten Profilierungen hervorgegangen. Prägend für die Entwicklung des heutigen Salus- Fachklinikums waren nicht nur innovative Spezialisierungen und Differenzierungen im stationären Bereich. Vielmehr wurden, beginnend 1992 in Stendal, wohnortnahe Angebote für psychisch kranke Menschen der Region aufgebaut. Längst gibt es auch in Salzwedel und Seehausen Tageskliniken, wo erwachsene Patienten mit psychischen Erkrankungen behandelt werden können. Vielfach lässt sich damit ein vollstationärer  Krankenhausaufenthalt vermeiden oder verkürzen. Für Kinder und  Jugendliche sind tagesklinische Angebote in Salzwedel und Stendal etabliert. Den entscheidenden Anteil am Erfolg dieser Einrichtungen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Menschen wie zum Beispiel Dr. Sylvia Schmidt, Abteilungsleitende Ärztin der Tageskliniken für  Erwachsenenpsychiatrie und Psychotherapie des Salus-Fachklinikums Uchtspringe.

Dr. med. Sylvia Schmidt fand das passende berufliche Wirkungsfeld bei Salus, als sie sich schon anderswo orientieren wollte: Bereits als junge Fachärztin mit leitender Verantwortung für die Patientenversorgung im Maßregelvollzug Uchtspringe ausgestattet, geriet die Familie – auch bedingt durch lange Arbeitswege – ins Hintertreffen. Gerade noch rechtzeitig konnte der engagierten Oberärztin eine Perspektive eröffnet werden, die besser mit ihrer Lebensplanung vereinbar war: Frau Dr. Schmidt übernahm 2002 die ärztliche Leitung der seinerzeit neu eröffneten Tagesklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Salzwedel, vier Jahre später auch die Abteilungsleitung für alle tagesklinischen Standorte des Salus-Fachklinikums Uchtspringe in der Altmark. Längst hat sie sich durch ihr kompetentes, empathisches und kooperativ-verlässliches Wirken allseits höchste Anerkennung erarbeitet.
Weitreichende Erfahrungen und ein gesundes Maß Routine sind für Frau Dr. Schmidt allerdings kein Grund, um ihre Begeisterungsfähigkeit einzubüßen: „Es gibt immer was Neues“, sagt sie und meint sowohl die Individualität jedes einzelnen Patienten als auch die medizinisch- therapeutischen Entwicklungen. Bezogen auf die tagesklinische Arbeit hat die Fachärztin in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten vor allem einen Wandel im Patientenklientel beobachtet: „Anfangs hatten wir mehr Patienten mit psychotischen Erkrankungen, bei denen die Behandlung auf tagesstrukturierende und psychosoziale Interventionen fokussiert war.“ Dank verbesserter Medikamente und komplementärer Versorgungsstrukturen in Heimen oder Begegnungsstätten sei dieser Bedarf zurückgegangen. „Die meisten Tagesklinik-Patienten stehen heute mitten im Leben, sind aber durch Überlastung, chronischen Stress oder andere besondere Lebensumstände in einen Erschöpfungszustand geraten, der sich zum Beispiel in depressiven Erkrankungen und Angststörungen zeigt. Ihr Therapieziel ist überwiegend die vollständige Reintegration in Alltag und Beruf.“ Im Zuge dieser Veränderungen hat Frau Dr. Schmidt vor allem den Anteil psychotherapeutischer Verfahren in den tagesklinischen Konzepten verstärkt. „Inzwischen haben wir unser Repertoire mit Elementen aus der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie erweitert, wo achtsamkeits− und akzeptanzbasierte Prinzipien eine wichtige Rolle spielen”, zeigt Frau Dr. Schmidt die neueren Entwicklungen auf.
An ihrer tagesklinischen Arbeit weiß die sympathische Altmärkerin vor allem das Miteinander im interdisziplinären Team zu schätzen: „Wir können uns aufeinander verlassen, pflegen berufsgruppenübergreifend eine ausgezeichnete Zusammenarbeit und freuen uns gemeinsam, wenn ein Patient oder eine Patientin neu erlernte Strategien zunehmend in den Alltag integrieren und ihn dadurch wieder besser meistern kann.“