Zweckverband Breitband Altmark
Lange war die Altmark eine grüne Wiese mit vielen weißen Flecken bei der Internetanbindung. Ländliche Regionen hinken dabei gegenüber den Ballungszentren oft hinterher, weil die Erschließung für kommerzielle Telekommunikations-Unternehmen wenig lukrativ ist. In der Altmark kümmert sich daher ein kommunaler Zweckverband selbst um den Breitbandausbau. Nach langer Anlaufphase, die nicht ohne Probleme und Rückschläge war, stehen die Ampeln für die Datenautobahn jetzt auf grün.
Das Interesse von Firmen und Privathaushalten an einem Anschluss ist groß. Der Druck von der Basis war ein Grund, warum altmärkische Kommunen die Sache selbst in die Hand nahmen und sich im Jahr 2012 zum Zweckverband Breitband Altmark (ZBA) zusammenschlossen. Dieser ist ein Zusammenschluss der beiden Altmark-Landkreise und von 20 Gemeinden. Damit bewältigen die Mitglieder gemeinschaftlich eine wichtige Aufgabe der Daseinsvorsorge. Das Gesamtinvestitionsvolumen für dieses Infrastrukturvorhaben beläuft sich auf über 140 Millionen Euro. Bund und Land fördern das Vorhaben. Es ist bundesweit das größte geförderte Projekt im ländlichen Raum.
Der ZBA erschließt die Altmark mit zukunftsfestem Highspeed-Internet, mit Glasfaserleitungen bis ins Haus. Er ist Bauherr und Eigentümer dieses Netzes. Der große Vorteil: Das Glasfasernetz des ZBA kann sehr hohe Bandbreiten von 1 Gbit/s und mehr übertragen. Insbesondere dezentral gelegene und unterversorgte Orte der 4.700 Quadratkilometer großen Altmark sollen davon profitieren. Das Ausbaugebiet des Zweckverbandes umfasst in drei Projektgebieten zusammen zirka 33.000 Bedarfsstellen, bestehend aus privaten, gewerblichen, kommunalen und institutionellen Anschlüssen. Jedes Projektgebiet besteht aus fünf Bauabschnitten, für die jeweils ein Generalunternehmer für Tiefbau und Montage über eine europaweite Ausschreibung ermittelt wird. Ende 2019 begann der flächendeckende Ausbau. Bis Mitte 2022 soll das Gigabit- Netz fertig gestrickt sein.
„Die Gründung des ZBA zur Erschließung der Altmark mit Glasfaseranschlüssen bis zum Bürger war und ist die richtige Entscheidung“, sagte Michael Ziche Anfang September 2020 beim Start im ersten Ausbaugebiet im Bismarker Ortsteil Schönebeck. Der Landrat des Altmarkkreises Salzwedel hatte frühzeitig das Potenzial erkannt und das Projekt von Anfang an vorangetrieben. Andreas Kluge Geschäftsführer des ZBA ergänzte: „Dieses Großprojekt ist ein Kraftakt für die Altmark und seine Kommunen. Am Ende wird die Altmark dadurch aber auf die digitale Überholspur wechseln.“
v.l.n.r. Colin Rauer DNS-Net, Dirk Benecke ZBA, Karsten Ruth BM Einheitsgemeinde Kalbe (Milde), Annegret Schwarz BM Einheitsgemeinde Bismark, Andreas Kluge Geschäftsführer ZBA, Landrat Altmarkkreis Salzwedel Michael Ziche, Landrat Landkreis Stendal Patrick Puhlman, Dr. Hans Peter Schöne BIB Tech
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