DEBA Badsysteme GmbH
Was haben der South Bank Tower in London, das Hilton Airport Hotel in Frankfurt und das Altenpflegeheim Seeretz gemeinsam? In allen diesen und vielen weiteren Gebäuden steckt altmärkische Fachkompetenz. Mit dem Konzept, hochwertige, individuelle und designorientierte Bad-Systeme in großen Auflagen zu fertigen, zählt die DEBA Badsysteme GmbH in Salzwedel nicht nur in Deutschland zu den bedeutenden Playern auf dem Markt. Auch in der britischen Metropole London werten die hochwertigen Badezimmer aus der Altmark Hotels und hochwertige Wohnimmobilien auf.
Die Hansestadt Salzwedel im Norden des Landes ist die Kreisstadt in Deutschland mit dem weitest entfernten Autobahnanschluss. Wie kommt ein international tätiges Unternehmen damit zurecht? „Für uns ist das kein großer Nachteil“, sagt der Geschäftsführer. Sehr ärgerlich sei aber, dass man Salzwedel nicht verlässlich per Bahn erreichen könne. Die Infrastruktur der Bahn ist da, dennoch seien die immer wieder veränderten Verbindungen oft schlecht bis unbrauchbar. Besonders wichtig sei heutzutage eine gute Datenanbindung, und die konnte man mit entsprechend hohem finanziellen Aufwand auch in Salzwedel einrichten.
Von Gruben bewegt ein anderes Problem. In der Altmark werde es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Dies wäre mit einer besseren Infrastruktur einfacher. Trotzdem will das Unternehmen weiter wachsen. Die Firma zieht auf das Gelände der früheren Kerzenfabrik um. Die Gebäude bieten deutlich mehr Platz und können die neuen Anforderungen an eine innovative Produktion erfüllen.
Der bisherige Standort spiegelt eine wechselvolle Firmengeschichte wider. Seit Ende des 19. Jahrhunderts ist in den Gebäuden produzierendes Gewerbe angesiedelt. Nach dem Krieg wurde für den SKET-Stahlbau produziert. Im Jahr 1992 erfolgte die Privatisierung. Zwei westdeutsche Investoren führten neue Geschäftsfelder im Fertigbadbau ein, zunächst für Schiffe. Später kamen Hotels in Deutschland und anderen europäischen Ländern als Kunden dazu.
Nach einer Insolvenz übernahm von Gruben mit anderen Gesellschaftern das Unternehmen. Der Neustart gelang zusammen mit dem Geschäftsführerkollegen Henrik Dinesen,allerdings mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten, die nun überwunden sind. Heute werden knapp 2.500 Fertigbäder jährlich in Serie produziert und als Komplettmodul in Hotels, Studentenwohnheimen, Alten- und Pflegeheimen oder Wohnhäusern eingebaut.
„Die modulare Bauweise ist die Zukunft“, sagt der Geschäftsführer. Für jedes Projekt wird nach Kundenwunsch ein eigenes Produkt entworfen. „In Serie ab 60 Bädern, aber doch individuell und natürlich in höchster Qualität. Das ist der Unterschied“, sagt von Gruben.
Knapp 180 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende, sind derzeit in der Firma tätig. Ein Tochterunternehmen in Polen beschäftigt 50 Mitarbeiter. Viele der Leute sind mehr als 25 Jahre, einige sogar 40 Jahre und länger dabei. Nicht nur deswegen spricht von Gruben von einem Familienbetrieb. Auch seine Söhne Jasper und Georg arbeiten im Unternehmen. Sie werden das Geschäft, so ist der Plan, in ein paar Jahren übernehmen und weiterführen.