Sachsen-Anhalt-Tag 2020
Wenn Stendal im Jahr 2022 seine 1000-jährige Geschichte seit der urkundlichen Ersterwähnung feiert, dann feiert sie damit gleichzeitig ein Kapitel der jüngsten Geschichte: Nach 1997 wird die Hansestadt zum zweiten Mal den Sachsen-Anhalt-Tag ausrichten – als erster Ort überhaupt im Land. Stendal war damals auch der zweite Veranstaltungsort in der Geschichte der Landesfeste, die mit der Premiere 1996 in Bernburg ihren Anfang nahm. Bis 2019 wurde jährlich gefeiert, auf Beschluss der Landesregierung gibt es nun einen Zwei-Jahres-Rhythmus. Der wird aber schon beim ersten Mal ausgesetzt: Weil Sachsen-Anhalt 2021 Gastgeber für die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit ist, wurde das Landesfest um ein weiteres Jahr verschoben. Sehr zur Freude der Stendaler, denn die hatten sich schon vor Jahren für 2022 beworben – eben, um das wichtige Jubiläum in der Stadtgeschichte gebührend und mit vielen Gästen zu feiern.
Seit im Jahr 2019 von der Landesregierung verkündet wurde, dass 2022 wieder in der Altmark gefeiert wird, laufen die Vorbereitungen im Stendaler Rathaus. Zwei wichtige Meilensteine sind im Jahr 2020 gesetzt worden: Motto und Plakatmotiv wurden in separaten Wettbewerben gesucht. Für das Motto waren 348 Vorschläge eingesandt worden. Die Jury entschied sich für „Mittelalter trifft Moderne“, eingereicht vom Stendaler Torsten Ziemke. Hier noch der zweit- und der drittplatzierte Vorschlag: „Stendal – zeig mir deine Vielfalt“, „Roland, Tore, Hanse – all das kann’se!“
Als das Motto feststand, wurde umgehend der Plakatwettbewerb gestartet. Dafür gingen 79 Vorschläge ein, wie schon beim Motto aus vielen Regionen Sachsen-Anhalts. Gewonnen hat der Entwurf von Grafikdesignerin Karen Schwarze von der Pidea-Werbeagentur Dessau-Roßlau. Mit dem mittelalterlichen Uenglinger Tor als zentralem Motiv und einer modernen und minimalistischen Farb- und Schriftwahl hat sie das Thema „Mittelalter trifft Moderne“ umgesetzt.
Wenn Stendal vom 1. bis 3. Juli 2022 gemeinsam mit dem Land den 23. Sachsen-Anhalt-Tag veranstaltet, sollen rund 10.000 Mitwirkende für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Die Organisatoren mit Matthias Neumann an ihrer Spitze erwarten an den drei Tagen rund 300.000 Gäste in der Stadt, aus der Altmark ebenso wie aus den Ballungszentren Berlin, Hannover und Hamburg. Darum soll verstärkt auf überregionale Werbung gesetzt werden. „Wir haben für die Besucher eine hervorragende Verkehrsanbindung“, nennt Matthias Neumann einen Punkt, der Gäste locken könnte.
Ein Blick zurück: In der Geschichte der Sachsen-Anhalt-Tage gibt es bisher drei altmärkische Ausrichterstädte. Rund 250.000 Besucher erlebten 1997 den 2. Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal. Ein Motto gab es damals noch nicht, das wurde erst im Folgejahr eingeführt. Und darum hieß es im Jahr 2007 in Osterburg „historisch – sportlich – fit“. Rund 135.000 Besucher feierten an der Biese das 11. Landesfest. Vier Jahre später, 2011, lud die Hansestadt Gardelegen unter dem Motto „Auf allen Wegen – ab nach Gardelegen“ in die Westaltmark ein. Beim 15. Sachsen-Anhalt-Tag wurden zirka 150.000 Besucher begrüßt.
Nun ist der Blick aber nach vorn gerichtet, auf den Juli 2022, wenn es in der Hansestadt Stendal heißt: Mittelalter trifft Moderne – in den Regionaldörfern, beim großen Festumzug, auf den 15 bis 20 Bühnen im Festgebiet, bei den vielen Präsentationen und Veranstaltungen. Nicht nur an den drei Festtagen selbst. Die Großveranstaltung soll ausstrahlen in die Stadt und das Land, davor und danach. Und das Fest soll eines sein von den Bürgern Stendals für ihre vielen Gäste. „Wir wollen den Sachsen-Anhalt-Tag auf eine gesamtstädtische Basis stellen“, lädt Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz zum Mitmachen ein.